Erneut Chemieunfall in der Schweiz - Feuerwehren aus Deutschland unterstützen in der Schweiz 12.04.2016

Es handelte sich nach Information der Schweizer Behörden um den Stoff "Ethanthiol", der als Geruchsstoff dem Fassinhalt beigefügt war.

Heute gegen 16.15 h wurde gemeldet, dass es in einem Chemiebetrieb in Pratteln/Schweiz beim Belüften eines beschädigten Fasses zu einem Stoffaustritt gekommen sei. Es handelte sich nach Information der Schweizer Behörden um den Stoff "Ethanthiol", der als Geruchsstoff dem Fassinhalt beigefügt war. Er war in der Umgebung als Gasgeruch mit knoblauchartiger Note wahrnehmbar. Laut Auskunft der Schweizer Einsatzleitung bestand für die Bevölkerung keine Gefahr. Auf deutscher Seite war die Feuerwehr mit der Regiomessgruppe des Landkreises Lörrach im Einsatz, laut deren Messungen bestand durch den Geruch keine Gesundheitsgefährdung. In Grenzach-Wyhlen traten allerdings massive Geruchsbelästigungen auf. Um die Geruchsbelästigung so gering wie möglich zu halten empfahl das Ordnungsamt der Gemeinde Grenzach-Wyhlen der Bevölkerung die Fenster und Türen zu schließen und Lüftungsanlagen auszuschalten. Im Laufe der Nacht war ein Mitarbeiter der Feuerwehr des Landkreises Lörrach zu den Behörden auf Schweizer Seite entsandt worden. Durch diesen wurde mitgeteilt, man habe festgestellt, dass trotz der Überprüfung und Belüftung des Fasses weiterhin eine Geruchsbelästigung feststellbar war. Eine weitere Überprüfung im Werk erbrachte Hinweis auf eine Leckage im Bereich einer Produktionsanlage des Werkes. Das Leck konnte lokalisiert und abgedichtet werden. Das betroffene Gebäude wurde gelüftet, was kurzfristig zu einer Ausweitung der Geruchsbelästigung, auch auf deutscher Seite des Rheins führte. Entsprechende Hinweismeldungen wurden über den Rundfunk veröffentlicht. Die erhobenen Werte durch die Regiomessgruppe des Landkreises Lörrach ergaben im Verlaufe der Nacht weiterhin keine gefährlichen Schadstoffkonzentrationen. Die Geruchsbelästigungen bestanden in der zweiten Nachthälfte fort, nahmen aber in den frühen Morgenstunden sukzessive ab, so dass die Rundfunkmeldungen nun zurückgenommen werden konnten.

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