Kalter Krieg wird abgewickelt - Schwaben werfen aber nix weg
Die Politik in Deutschland diskutiert aktuell wieder eifrig über umstrittene Tugenden aus der Zeit der Kalten Kriegs. Das Zivilschutzpaket der Bundesregierung empfiehlt Vorratshaltung für Trinkwasser und Lebensmittel für den Fall einer terroristischen und kriegerischen Ausnahmesituation. Auch das Damoklesschwert der allgemeinen Wehrpflicht schwebt über der deutschen Jugend. Ungeachtet dessen ist das Schwäbische Bauern- und Technikmuseum Kiemele in Seifertshofen bei Eschach im Ostalbkreis noch stetig mit der Abwicklung des Kalten Kriegs beschäftigt. Oder vielleicht ist das auch Ausdruck der sparsam-schwäbischen Mentalität: Man wift nix weg, was man vielleicht noch gebrauchen kann. Von der aufgelösten Leopold-Panzerkaserne in Amberg (Bayern) haben die Museumsmacher ein ganzes Sammelsurium an historischen Panzerfahrzeugen übernommen. Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde der Fuhrpark aus dem Kalten Krieg Ende der heißen Woche von Bayern ins Schwäbische auf Schwertransportern überführt. Es handelt sich um Panzer aus den Anfangsjahren der Bundeswehr, darunter M 47 und M 48 sowie die Panzerhaubitze M7 "Priest", alle noch aus amerikanischer Produktion. Unter dem Erbe des Kalten Kriegs befindet sich auch der deutsche Skandal-Schützenpanzer HS 30. Die seinerzeit von Schmiergeldzahlungen begleitete Fehlentwicklung wurde sogleich vor einer Dampfwalzen-Kulisse des Museums aufgestellt. Auch damals war's sozusagen viel Rauch um nichts. Das kleine Schwäbische Bauern- und Technikmuseum ist stolz auf seine Sammlung, wo gleich unter einem Gogomobil auch ein Starfighter präsentiert wird, gleichfalls aus ein und derselben Epoche entsprungen.Dazu jede Menge Traktoren, Flugzeuge und Lokomotiven. Der fast 80-jährige schwäbische Bauer Eugen Kiemele hatte schon vor 50 Jahren damit begonnen, die einzigartige Landwirtschafts-, Technik- und Militärsammlung aufzubauen.
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