Skurrilstes Oldtimer- und Techniktreffen Deutschlands
In einem kleinen Dorf Namens Seifertshofen gibt es jedes Jahr ein Highlight. Viele Menschen kommen von überall her um dieses Spektakel anzusehen. Faszinierend, aufregend und ein echter Hingucker für Oldtimer- und Technikfans.
Nur etwa 200 Einwohner hat das Dorf Seifertshofen im Ostalbkreis. Doch jedes Jahr am ersten Septemberwochenende verwandelt es sich zu einem mehrtägigen Woodstock oder Wacken der Traktor-, Dampfmaschinen und neuerdings sogar Panzerfans aus ganz Europa. Zehntausende Besucher pilgerten auch an diesem Wochenende auf die Ostalb nach Baden-Württemberg, um dieses skurrile Sammelsurium zu bestaunen. Kernstück des seit 35 Jahren stattfindenenden und ursprünglich nur als Lanz-Bulldog- und Dampffestival gegründeten Spektakels ist die Sammelleidenschaft des 79-jährigen Eugen Kiemele. Ursprünglich sollte er ja nur ganz brav den Bauernhof seiner Eltern übernehmen. Doch schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg begann er wie wild alles zu sammeln, was Räder hatte oder sich irgendwie bewegte. Er pflegte freundschaftliche Kontakte vor allem zur US-Armee. Von der damaligen Besatzungsmacht übernahm er so ziemlich alles, was die Amerikaner nicht mehr gebrauchten, darunter sogar alte Panzer, bruchgelandete Düsenjäger oder unbrauchbar gewordene Kanonen. In seinem vor 40 Jahren dann gegründeten Schwäbischen Bauern- und Technikmuseum nahm vor allem dann eine der größten Traktorensammlung Deutschlands Gestalt an. Besonders die weltweit bekannte Kult-Marke Lanz-Bulldog bildet einen Schwerpunkt. Eugen Kiemele schätzt, dass er zwischenzeitlich Besitzer von etwa 200 Traktoren ist, Tendenz wachsend. Nebenbei hat er auch schon 20 Panzer aus der Zeit des Kalten Krieges gesammelt. Beim Festival im September werden dann die Fahrzeuge und Maschinen zum Leben erweckt. Fans von überall her pilgern dann nach Seifersthofen. Auf den Feldern ringsherum herrscht durch die Camps Belagerungzustand. Hingucker sind neben den historischen Panzern vor allem die monsterhaften Dampfmaschinen aus Uropas Zeiten. Sie dienten früher der Landwirtschaft und dem Straßenbau. Die Dampfpflüge und Dampfwalzen haben einen gewaltigen Durst und Hunger. Stilecht werden sie aus alten Sägemaschinen mit Bergen von Brennholz versorgt. Dazu gesellen sich historische Dreschmaschinen und eine Ur-Form des autonomen Fahrens. Dazu bewegt sich ein führerloser Traktor im Kreis und treibt Maschinen oder auch Pumpen an. Das Festival hatte diesmal sogar einen unüberhörbaren Startschuss. Zwölf historische Kanonen des Heimatvereins Sulzbach schossen Salut. Zu Ehren des Museums- und Festivalgründers ballerte auch einen Lanz-Bulldog-Parade mit Fehlzündungen in den blauen Himmel.
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