Volldampf aus dem Schwabenland in Ostfriesland
Mit der beschaulichen Ruhe im Nordseebad Norddeich in Ostfriesland war es am Wochenende vorbei. Dafür sorgte das Paradepferd der Eisenbahnfreunde Ulm: Sie schickten vom Standort Bahnbetriebswerk Heilbronn ihre 120 Tonnen schwere und bis zu 140 Stundenkilometer rasante Schnellzugdampflokomotive 0 120 667 (umgerüstet auf Ölbefeuerung, ursprünglich 01 1066) zu einer ganz speziellen Traditionsfahrt. Hintergrund ist das 160-jährige Bestehen des bei hunderttausenden von Nordseeurlaubern bekannten Fährhafens Norddeich Mole. Der Hafen ist Ausgangspunkt für Fahrten auf etliche bekannte Nordseeinseln wie Norderney und Juist. Schon früh wurde dorthin eine historische Bahnverbindung gebaut. Der Bahnhof steht praktisch mitten im Wasser, ist nur über eine schmale Landzunge mit dem Festland verbunden. Traditionsreich waren schon vor 1000 Jahren Bäderkurs-Verbindungen zwischen dem Ruhrgebiet und Norddeich Mole. Auf der heute elektrifizierten IC-Strecke wollten nun Dampflokfreunde aan die gute alte Zeit erinnern. Der historische Schnellzug mit dem Dampfross aus Baden-Württemberg brachte am Samstag 600 Passagiere mit Volldampf aus Lippstadt an die Nordsee. Die von den Ulmern Eisenbahnfreunden betriebene Schnellzuglok wurde 1940 gebaut. Sie gilt als die schnellste und stärkste noch betriebsbereite Dampfllok Deustchlands. Nach der fauchenden Ankunft stiegen die 600 Fahrgäste um auf einen modernen Dampfer: Die Fähre brachte die Eisenbahnfreunde auf die Insel Norderney, ehe es am Abend wieder unter Volldampf nach Hause ging. Währenddessen musste die Dampflok den Rückwärtsgang einlegen, um auf einer 40 Kilometer entfernten Drehplatte am Bahnhof Emden in die richtige Fahrtrichtung gewendet zu werden.
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